Rasseporträt - den Basenji verstehen |
Basenji der afrikanische Urhund, gilt wegen der relativ
geringen Popularität in unseren Breiten immer noch als Exot. Ein
Wunder, daß es so etwas überhaupt noch gibt -ein Hund wie ihn die Natur vor Jahrtausenden hervorgebracht hat, mit völlig unverfälschtem Charakter und
Aussehen. Seine nur für diese Hunderasse typischen Charaktereigenschaften, machen ihn aber auch bei
uns immer beliebter. Trotz
gezielter Rassehundezucht, sind diese Eigenschaften unverändert geblieben.
Will man den Charakter des kleinen Buschdings verstehen, muss man sich die Lebens- und Jagdgewohnheiten der Ureinwohner vergegenwärtigen. In seiner ursprünglichen Heimat Äquatorialafrika, lebt der Basenji in enger, aber einfacher Partnerschaft mit den Eingeborenen und wenn man sich überlegt, welchen Namen die Rasse alles bekam, lässt das schon tief auf die Eigenschaften und Charakterzüge blicken.
Der
Basenji lebt frei und ungebunden mit den Menschen zusammen, er ist dort ein
unentbehrlicher Jagdgehilfe. Der Jagdinstinkt ist dem Basenji angeboren. Er
stöbert durch den Busch und treibt das Wild in die von den Pygmäen
aufgespannten Netze. Dort wird die Beute dann durch Speere der Jäger erlegt.
Diese wichtige Aufgabe der Nahrungsbeschaffung erfüllt der Basenji mit
unermüdlichem Eifer und Einsatz. Jagen macht ihm Spaß und liegt ihm im Blut.
Im 19. Jahrhundert berichteten die ersten Afrikaforscher von kleinen, langbeinigen Jagdhunden mit Ringelschwanz und Stehohren, die eine Glocke um den Hals tragen, damit sie im hohen Gras nicht verloren gehen. 1895 wurden die ersten Basenjis nach England gebracht, doch der Versuch der Eingliederung in Europa, wie auch andere, scheiterte u.a. an den Klimabedingungen, Seuchen und Kriegsjahren. Erst 1937 gelangen Mrs. Veronica Tudor-Williams die ersten Zuchtversuche. Sie legte somit den Grundstein für die Basenjiszucht in Europa, USA und Australien unter dem Namen „of the Congo“.
Der Basenji ist eine super intelligenter Hund, der die Nähe zu seiner Familie braucht. Zwingerhaltung kommt überhaupt nicht in Frage, dort würde er dahinsiechen, ganz abzusehen von der Wetter- und Temperaturempfindlichkeit. Am liebsten ist der Basenjis immer mit seiner Familie zusammen, aber man kann ihn auch mit reichlichem Training alleine lassen, allerdings kann es gerade in jungen Jahren, sein, dass er sich dann Beschäftigungen ausdenkt, die dem Menschen meistens nicht gefallen - z.B. Möbel annagen, Fernbedienungen oder das neue Handy zerstören. Er ist nichts für Leute, die Unterordnung und Gehorsam erwarten.
Basenjis spielen und toben gerne mit anderen Hunden, aber er lässt sich auch nichts gefallen und scheut auch nicht eine Auseinandersetzung. Sie neigen auch zur Dominanz fremden Hunden gegenüber. Die stets hochgetragene Rute unterstützt das Auftreten zusätzlich. Der zierliche, elegante, charakterstarke Basenji ist ein Hund mit vielen Vorzügen. Die außergewöhnlichste Eigenschaft ist wohl die, dass er nicht bellen kann. Der Basenji ist jedoch nicht stumm! Vielmehr äußert er sich durch die verschiedenartigsten Laute, wie Brummen, Jodeln, Knurren, Heulen oder eben Jodeln. Der Basenji ist sehr reinlich. Wie eine Katze putzt er sich Fell und Augen. Außerdem fehlt ihm der typische Hundegeruch. Der Basenji entwickelt im Winter wenig Unterwolle, dadurch verliert er, im Vergleich zu anderen Hunderassen etwas wenigiger Fell, aber auch er macht einen Fellwechsel im Frühjahr durch. Eine
weitere Besonderheit ist, dass Basenji Hündinnen in der Regel nur einmal im Jahr
läufig werden. Aufgrund
seines ursprünglichen Jagdinstinktes will der Basenji laufen, graben, stöbern
und sich austoben. Aber Vorsicht! Unbedachtes von der Leine lassen kommt für
den Basenji nicht in Frage! Mit einer Spur in der Nase oder etwa einer Beute im
Auge, gibt es für ihn kein Halten mehr. Der
Basenji will als vollwertiges Familienmitglied respektiert werden. Er ist
gesellig und verträgt sich relativ gut mit den eigenen Kindern, sofern diese
nicht zu klein sind und auch die Charakterzüge des Basenjis akzeptieren. Als Zwinger- oder Kettenhund
eigenet er sich gewiß nicht. Oftmals werden zwei oder mehrere Basenjis in einer
Gemeinschaft gehalten. Mit fremden Hunden kann es zeitweise zu Problemen
kommen. Der Basenjicharakter kommt dem einer Katze sehr nah, vor allem sein
Drang nach Unabhängigkeit. Basenji-Welpen
müssen mit viel Geduld und liebevoller Konsequenz erzogen werden. Von Natur aus
ist der Basenji kein Muster an Unterordnung und Unterwürfigkeit! Dies sollte
von einem Basenji-Besitzer stets bedachte und toleriert werden. Basenjis
gibt es in den Farben rot/weiß, schwarz/weiß, tricolor und brindle/weiß.
Pfoten, Brust und Schwanzspitze müssen immer weiß sein. Das Fell ist fein,
seidig, kurz und glänzend. Verantwortungsvolle Zucht hat dem Basenjis seit über fast 100 Jahren seinen unverfälschten Charakter erhalten. Er ist das was er immer war: Der lautlose Jagdhund der Buschmänner, ein Wunderwerk der Natur. |
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